Westfalenpost (Menden) vom 12. August 2003
Hemer/Hönnetal. Die Wiederherstellung der Scheune ist nur ein Beginn: Weitere Maßnahmen folgen, um den Verfall der Burg Klusenstein im Hönnetal zu stoppen. Wenn Maurer zurzeit nicht in der Scheune benötigt werden, stehen sie auf einem Gerüst und erneuern von außen die Burgmauer. Auf einer Länge von 23 Metern geschieht das im Moment. Die Fortsetzung der Arbeiten wird die Firma Rheinkalk als Burgenbesitzerin demnächst genehmigen. Der Palas erhält bereits schöne neue Sprossenfenster. Im nächsten Jahr werden die Außenmauern des Hauptgebäudes renoviert, in dem die Bauernfamilie Diepes wohnt. Danach kommt eine weitere Scheune an die Reihe.
Am 23. Mai haben an der völlig verfallenen Scheune die Renovierungsarbeiten begonnen. Architekt Hermann-Josef Geismann ist der Bauleiter, der Tag für Tag sein Baubüro im Burghof aufsucht. Nie versäumt er es, zur Brüstung hinter den Palas zu gehen, um den Ausblick ins immer noch romantische Hönnetal zu genießen. Zufällig hat er vor der Brüstung ein vergessenes Gewölbe entdeckt, das zur Burganlage gehört.
Die Scheune auf Burg Klusenstein, hoch über dem romantischen Hönnetal gelegen, wird zur Zeit renoviert. Am 14. September soll ein Tag der offenen Tür stattfinden.
Seit dem 23. Mai führt Geismann ein Tagebuch, um den Fortgang der Arbeiten zu dokumentieren - auch mit technischen Zeichnungen. Als Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins möchte er demnächst über die Erneuerung der Burg berichten.
Für die Zimmerleute begann die Arbeit an der Scheune mit dem Richten des windschiefen Gebäudes, nachdem man provisorische Stützbalken eingebaut hatte. Die Geräusche der Zugwinde kann Geismann nicht vergessen, aber die fleißigen Handwerker haben die Wand um 16 cm wieder in die Vertikale gebracht.
Die über 250 Jahre alte Holzkonstruktion ist immer noch ein technisches Wunder. Viele historische Stützbalken können nach wie vor verwendet werden, nur erhalten sie neue Fundamente.
Das Landesdenkmalamt untersuchte eine Holzscheibe, um das Alter der Scheune bestimmen zu können. Vor 1750 muss dieser Teil errichtet worden sein, so wird bisher vermutet. Die Inschriften auf den Eichenbalken stammen aus der jüngsten Vergangenheit. Aus der Bauzeit sind nur einige "Rut-Zeichen" der Zimmerleute entdeckt worden. Das Dach ist in Ordnung, Ende August liefert die Firma Klasing die Dachziegel. Die bisherigen Pfannen, über hundert Jahre alt, sind nicht mehr zu gebrauchen, sie zerbröseln in der Hand. Am Ende folgt der Innenausbau. Oben wurde einst Heu und Stroh gelagert, das Parterre diente als Stall. Das Landesdenkmalamt hat Spuren von Schafen und Pferden gefunden. Bauer Diepes erhält hier bald einen formidablen Lagerraum für seinen Fuhrpark.
Der erste Bauabschnitt auf Burg Klusenstein muss bis zum "Tag des offenen Denkmals" am 14. September vollendet sein, wenn der Bürger- und Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Märkischen Kreis von 11 bis 17 Uhr zum "Scheunenfest" mit Programm einlädt. Architekt Geismann steht am 14. September interessierten Bürgern für Führungen zur Verfügung. Paul Kramme
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