Erlauben Sie mir bitte folgendes Vorwort:
Nun muß der in Einzelstücken im Hönnetal gefundene Höhlenbär für Hönnetal-Pur werben, ein bekanntlich nicht auf Mendener, sondern weitgehend auf Balver Stadtgebiet ablaufendes Event! Der niedliche Teddybär läßt grüßen! Offensichtlich gibt es kein besseres Motiv aus dem Hönnetal! Über diesen einst aggressiven Bär wird man noch lange sprechen als “DAS Markenzeichen” für das Hönnetal. Nun darf der kleine Bär, der für das Museum Menden, für Höhlen in der Stadt Hemer und Balve wirbt, auch noch für das Hönnetal werben, das nennt man Städtepartnerschaft ... Das Thema Hönnetal ist sowohl inhaltlich als auch graphisch leider verfehlt!
Der Veranstalter hält seine geschichts- fälschende Erfindung (bekanntlich war das Hönnetal bereits nach dem I WK sonntags für den Verkehr oft gesperrt, doch das hat der noch junge Veranstalter leider nicht mitbekommen) weiterhin aufrecht. (Dr. Bönemann)
Der Höhlenbär als Motiv auf den Werbeplaketen für Hönnetal pur. Gestern Abend stellte Gerhardt Schmidt die Plakate beim Hönnetalk vor.
Binolen. (sim) Da ist er doch wieder gefallen, der Satz, den Moderator Gerhardt Schmidt unbedingt vermeiden wollte: "Das Hönnetal in der Nähe von Dortmund." Mit dem Hönnetalk will Schmidt dazu beitragen, dass unser Hönnetal schon bald keinen erklärenden Ortsbezug auf das Ruhrgebiet mehr braucht.
Noch aber muss die Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag auf die umliegenden Städte verweisen, wenn sie ihre Region in der Bundeshauptstadt vorstellt. Ähnliche Erfahrungen hat auch Harald Polenz, der als Sachbuchautor dazu beiträgt, das Hönnetal bekannt zu machen.
Für die zweite Gesprächsrunde des Hönnetalk im Haus Recke hatte Schmidt eine ebenso hochkarätige wie interessante Riege von Gesprächspartnern gewonnen, zu denen gestern Abend Autor Harald Polenz, Bundestagabgeordnete Dagmar Freitag, Unternehmer Hermann Josef Schulte, Sagenforscher Wolfgang Hänisch, Kreisheimatpfleger Rolf Klostermann und die Mendener Museumsleiterin Jutta Törnig Struck zählten.
Die engagierte Museumsleiterin hat es geschafft, besonders Kinder und Jugendliche wieder für das Museum und seine Schätze zu begeistern. Mit vielen Helfern, auch aus dem Museumsverein, sei es gelungen, die Besucherzahlen über die 5000er-Grenze zu heben, freute sich die "Hüterin der Höhlenbären".
"Alles nur Gips?" fragte der Talkmaster, als er mit der Museumsleiterin auf die Skelette der Höhlenbären im Mendener Museum zu sprechen kam. Das verneinte Jutta Törnig Struck aber entschieden. Die beiden Skelette sind echt, bis auf ein paar winzige Knöchelchen am Schwanz des einen Bären. Die fehlten und mussten tatsächlich aus Gips nachgestaltet werden.
Dieser kleine Schönheitsfehler hinderte die Organisatoren aber nicht, den Höhlenbären zur Ehre der Werbeplakate für "Hönnetal pur" am 13. und 14. August zu erheben. Das entsprechende Plakat stellte Gerd Schmidt gestern Abend gleich der Öffentlichkeit vor.
Darüber freute sich auch der Journalist und Sachbuchautor Harald Polenz, im Hönnetal aufgewachsen und diesem landschaftlichen Kleinod bis heute in seiner wissenschaftlichen Arbeit treu geblieben. Polzenz´ neues Buch stellt die wissenschaftlich so interessante Felsenschlucht in den Mittelpunkt: "Ausgegrabene Geschichte - Auf archäologischer Spurensuche im Hönnetal" heißt das Werk, das in einigen Wochen, noch vor "Hönnetal pur", erscheinen soll. Doch Harald Polenz hatte auch plattdeutsche Dönekes aus dem Tal der Hönne im Gepäck und konnte einige "fast ganz wahre" Geschichten von seinem Großvater beisteuern.
In der Bundeshauptstadt setzt sich Dagmar Freitag für die heimische Region ein. "Unsere Stimme in Berlin" begrüßte Gerhardt Schmidt seine Gesprächspartnerin, die als Letmather Kind bei Tagesausflügen mit den Eltern erste Erfahrungen im Hönnetal sammelte. "Warum findet des Sauerland überhaupt nicht statt?" fragte Gerhardt Schmidt mit Blick auf die politische Landkarte provozierend, und Dagmar Freitag versprach, sich auch weiterhin dafür einzusetzen, diese Region in Berlin bekannt zu machen.
Dazu bleibt sicher noch viel Zeit, denn sie will so lange im Parlament bleiben, bis es ihr gelungen ist, die Stadt Balve für die SPD zu erobern. "Darüber werden sie Alterspräsidentin des Deutschen Bundestages", hat ein Kollege aus dem Hohen Hause über dieses Ziel gespottet...
Westfalenpost 20.05.2005
|