Ehemalige Grenzfestung Klusenstein feiert 650. Geburtstag Sparkasse zeigt reich bebilderte Ausstellung über Burg Klusenstein
Westfalenpost (Balve) vom 24. Juli 2003 Einst diente sie als Festung gegen die Grafen von Arnsberg. Heute steht die Burg Klusenstein unter Denkmalschutz und feiert in diesem Jahr ihr 650-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis die reich bebilderte Ausstellung "650 Jahre Burg Klusenstein" eröffnet, die in den Geschäftsräumen in Balve seit gestern bis zum 14. August zu besichtigen ist.
Der Heimatbund Märkischer Kreis als Initiator hat zahlreiche alte Ansichten, Stiche und Fotografien des Historischen Museums Frankfurt, des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster und von Dr. Theo Bönemann für die Ausstellung zusarnmengetragen und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Sparkasse Iserlohn auf die Wanderschaft geschickt. Weitere zahlreiche Abbildungen stehen im Internet unter www.heimat-buch.de zur Verfügung.
Die Firma Rheinkalk, in deren Besitz sich die Burg befindet, hat anlässlich dieses Jubiläums in großem Umfang damit begonnen, die Scheune auf dem Hofgelände der Burg zu restaurieren. Der Abschluss dieser aufwändigen .Arbeiten ist mit einer Jubiläumsveranstaltung, einer Buchveröffentlichung, einem Festakt und einer öffentlichen Besichtigung der Scheune für den “Tag des öffentlichen Denkmals” am Sonntag, 14. September, auf dem Burghof Klusenstein geplant.
Zum Buch mit Leseproben: www.klusenstein.de
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Eine der sechs Ausstellungstafeln, die von Dr. Bönemann zusammengestellt waren
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Die Burg und die Mühle Klusenstein gehörten zu den bevorzugten Objekten der Malerei, der Grafik im 19. Jahrhundert und der Fotografie im 20. Jahrhundert. Reiseberichte, zahlreiche Sagen sowie Forschungsberichte von Höhlenforschern; Biologen und Umweltschützern bilden einen nahezu unübersehbaren Fundus für Lesefreudige. Das romantische Hönnetal wurde zeitweise bevorzugtes Reiseziel von bis zu 1000 Tagesgästen an belebten Feiertagen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hönnetalstraße an Sonntagen zur Fußgängerstraße erklärt.
Gegründet wurde die Burg Klusenstein 1353 durch den Drosten Gerhard von Plettenberg. Sie diente zunächst als Festung gegen die Grafen von Arnsberg und ab etwa 1360 gegen das Erbistum Köln. Spätere Besitzer waren überwiegend adelige Familien. 1990 wurde die Burg schließlich zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler in Nordrhein-Westfalen in die Denkmalliste der Stadt Hemer eingetragen. Von ritterlicher Herrlichkeit in der Burg Klusenstein ist allerdings nichts bekannt, man war eher dem Broterwerb verpflichtet, Grenzstreitigkeiten waren nahezu unbedeutend.
Die Mühle Klusenstein dagegen ist älter als die Burg und der wohl älteste profane Bau auf dem Gebiet der Stadt Balve. Seit 1984 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Am Ufer der Hönne gelegen ist sie ein Dokument der wechselvollen Geschichte im Grenzbereich der Grafschaft Mark und des kurkölnischen Sauerlandes. |