04.12.2003 / WP-LOKALAUSGABE / BALVE Balve/Köln. (R.E.) Vor 200 Jahren, in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1803, blieben die Reliquien der Heiligen Drei Könige während des Rücktransports von Arnsberg nach Köln in Balve.
Zu diesem denkwürdigen Ereignis kam es, weil neun Jahre zuvor, im Jahre 1794, das damals kurkölnische Sauerland dem Kölner Domkapitel, dem Domschatz, den Archiven, vor allem aber den Heiligtümern der Kölner Bischofskirche Schutz vor dem anrückenden französischen Revolutionstruppen geboten hatte.
Im Juni 1803 war von Frankfurt aus der Dreikönigsschrein wieder nach Köln zurückgekehrt, so dass man sich nun auch um die Rückführung der Reliquien kümmern konnte. Am 10. Dezember 1803 traten daraufhin Bevollmächtigte der Domkirche mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige ihre Reise von Arnsberg nach Köln an. Am 4. Januar überquerte man den Rhein, und am 6. Januar 1804, dem Dreikönigstag, wurden die Reliquien in feierlicher Prozession innerhalb des Domes an ihre frühere Ruhestätte übertragen.
"Führt man sich diese Wege vor Augen, so wird man unwillkürlich an den Anfang des schönen, 1623 von Friedrich von Spee gedichteten Dreikönigsliedes ,,Es führt drei König Gottes Hand" erinnert. Für die Kölner hat der ,,splendor sanctorum", der Glanz der heiligen Stadtpatrone, bis heute eine hohe Bedeutung. Wir sind froh darüber, dass Gottes Hand die Heiligen Drei Könige nach Köln zurück geführt hat. Doch darüber dürfen wir nicht vergessen, dass wir dies den Sauerländern von damals zu verdanken haben. Daher nehme ich als Erzbischof von Köln gerne Anteil, wenn Sie in Ihrer Pfarrgemeinde am 11. Dezember 2003 die Erinnerung an die Rückführung der Dreikönigsreliquien nach Köln feierlich begehen, auch wenn es mir selbst leider nicht möglich ist, zu den Feierlichkeiten nach Balve zu kommen", so Kardinal Meisner, Erzbischof von Köln in seinem Brief an die Pfarrgemeinde St. Blasius Balve.
"Balve wurde seinerzeit eine Nacht lang ein Ort des Schutzes für die Heiligen und für das Heilige. Solche Orte sind auch heute bitter nötig, gerade in einer Zeit und einer Gesellschaft, in der das Heilige profaniert wird. So wie damals die Heiligtümer Kölns in Balve Schutz fanden, so sollten wir uns heute bemühen, das Heilige in unserer Gesellschaft zu bewahren - nicht um seiner selbst, sondern um der Menschen willen", heißt es im Brief des Erzbischofs.
Die Katholische Kirchengemeinde St. Blasius lädt am Sonntag, 14. Dezember, Abfahrt 11.30 Uhr, zu einer Gemeindefahrt nach Köln ein. Wer mitfahren möchte, sollte sich bis Montag, 8. Dezember, schriftlich im Pfarrbüro anmelden.
"Wir werden nach dem Hochamt unsere Fahrt antreten. In Köln angekommen, erfolgt der Einzug in den Kölner Dom, in dem am Hauptaltar eine Heilige Messe zelebriert wird. An der Fahrt nehmen auch die Kirchengemeinden aus Allendorf, Arnsberg und Sundern teil", erklärte Pfarrer Dr. Richter, der heute seinen Namenstag feiert.
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